Haltingen

Seit 1975 gehört das ehemalige Rebdorf Haltingen zur Stadt Weil am Rhein. Die Reben waren viele Jahrhunderte lang Haltingens Haupterwerb. Im 19. Jahrhundert kam die Bahn und veränderte Haltingen lange bevor die Leopoldshöhe den Bahnanschluss bekam. Während das Dorf vor der Badischen Revolution (1848/ 1849 ) noch 796 Köpfe zählte, lebten bedingt durch den Eisenbahnbau vier Jahre später dort schon 1444 Personen.

Das vom typischen Markgräfler Dorfkern so gut wie nichts mehr zu sehen ist, hängt mit dem letzten Krieg zusammen. In der Nacht vom 10. auf den 11. Juni 1940, sowie in der darauf folgenden Nacht, fielen mehr als 100 Wohn- und Ökonomiegebäude französischem Artilleriebeschuss zum Opfer.

Haltingen war evakuiert; die wenigen zurückgebliebenen Männer konnten das um sich greifende Feuer nicht löschen. Am Ende war fast der gesamte Ortskern mit der ältesten Bausubstanz zerstört. Von den Nationalsozialisten wurde Haltingen schon 1941 als Beispielgebendes Dorf mit großen, wuchtigen Erbhöfen als Musterdorf wieder aufgebaut.

Heute ist Haltingen der größte Stadtteil von Weil am Rhein mit zwei großen Gewerbegebieten und dem Bahnbetriebswerk. Wer vom Tüllinger die zwei Stadtteile Leopoldshöhe und Haltingen sieht, kann sich ausrechnen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann die beiden Stadtteile zusammenwachsen.